ÜberStädte
Fotografien von Maria Sewcz
Jede Stadt entwickelt ihr eigenes Profil, hat ihren eigenen Puls, der entscheidend durch historische und aktuelle Machtverhältnisse reguliert wird. Ausgehend von dieser Prämisse hat Maria Sewcz fotografische Zyklen über Großstädte erstellt, darunter Istanbul (2016–17), Rom (2011–12), Berlin (2013–16) und London (2018 fortlaufend).
Die Arbeiten über Städte stellen den Kern des Werkes von Maria Sewcz dar; sie sind in sich abgeschlossene, eigenständige Werkgruppen. Die großen Städte sind für Sewcz Zentrifugen der Beschleunigung in der Moderne und versinnbildlichen die großen Themen unserer Zeit. In dieser Ausstellung werden ebenfalls frühe Arbeiten aus den Jahren 1979 bis 1985 u.a. aus den Städten Danzig, Prag und Leningrad zu sehen sein. Die Werkgruppe „TR 34; ISTANBUL“ wird in einer Rauminstallation gezeigt. Sie ist im Zeitraum zwischen dem Putschversuch im Juli 2016 und dem Verfassungsreferendum im April 2017 in der Türkei entstanden.
Maria Sewcz (*1960 in Schwerin) studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Bekannt wurde sie bereits durch ihr Portfolio „inter esse“, (Berlin 1985–87). Die Künstlerin hat zahlreiche Auszeichnungen und Förderungen erhalten, wie das Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom und das Istanbul-Stipendium der Senatsverwaltung für Kultur, Berlin. Ihre Werke sind in bedeutenden Sammlungen wie der Photography Collection, LACMA, Los Angeles, der Sammlung der DZ BANK, Frankfurt am Main oder der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie vertreten.