Prado 250
Fotografien von Thomas Anschütz
Thomas Anschütz ist ein Künstler, der mit Fotografie arbeitet. Früh kam er durch den bei der Firma Leitz in Wetzlar arbeitenden Vater in Kontakt mit fotografischen Apparaten. Der Titel der Ausstellung „Prado 250“ zeugt davon: Der so benannte Projektor war für den jungen Anschütz ein magisches Gerät, der das elterliche Wohnzimmer in eine Kapelle verwandelte. Im Verständnis des Künstlers sind Bilder immer verknüpft mit Apparaten, die diese erzeugen oder sichtbar machen.
Die in der Galerie im Rathaus Tempelhof ausgestellten großformatigen Bilder sind Kompositionen aus digitalen wie analogen Quellen, aus eigenen und Fremdaufnahmen. Fotografien aus der Library of Congress , der NASA oder Aufnahmen, die vom Vater des Künstlers stammen, bilden die Quelle für die zahlreichen Bildschichten, die sich mit eigenen Aufnahmen von Thomas Anschütz zum endgültigen Werk schichten.
Das Ziel der Arbeit des Künstlers ist es, die einzelnen Bildebenen zu einem Akkord zu verschmelzen, der einen Wohlklang bildet. Durch die Mischung der visuellen Ursprungselemente, ihrer im Werk latent spürbaren eigenen Geschichte, Technik und Bedeutung entsteht ein neues Bild, dessen Strukturen dem Phänomen der Interferenz vergleichbar miteinander schwingen. Sie erzeugen einen neuen Klang, eine Aura von hohem ästhetischem Anspruch, der sich in den dargestellten subtilen Formenwelten offenbart.
Fotos © Gerhard Haug