Karl-Ludwig Lange. Der Photograph in seiner Zeit. Berliner Jahre 1973–2004
Von der Weißenseer Spitze bis zum Antonplatz 1994
Weißensee im Nordosten der Stadt ist keine Top-Lage; viele Geschäfte an den Hauptstraßen sind heute geschlossen. Vor hundert Jahren hingegen beherrschten Kleingewerbe sowie die meist zweigeschossige Bebauung des 19. Jahrhunderts die Szenerie. Die Weißenseer Spitze beherbergt u. a. die ehemalige Brotfabrik, seit zwei Jahrzehnten Kulturzentrum. Um den Antonplatz an der Berliner Allee entstanden in der Gründerzeit zahlreiche bürgerliche Wohnhäuser. Solche Unterschiede in der städtebaulichen Bezirksstruktur stellte Karl-Ludwig Lange 1994 mit seinen Bildern subtil heraus. Auch das Kino Toni, 1992 vom Regisseur Michael Verhoeven erworben, ist vertreten. Nicht ohne Grund bilden zwei Kulturorte die Klammer für Langes fotografische Untersuchung der Stadt. Zeitgleich zeigt Karl Ludwig Lange in der Galerie im Rathaus Tempelhof die Serien „Stadtbild 2000“ und „Architekturen 2002–03“.
Das künstlerische Werk des Fotografen Karl-Ludwig Lange entstand im eigenen Auftrag über fünf Jahrzehnte hinweg. Sein Bildkosmos erschließt sich dem Betrachtenden erst durch den Besuch aller Ausstellungen des zehnteiligen Projekts „Berlin – Perspektiven auf eine Stadt“, welches von den Kommunalen Galerien in Berlin und Berliner Regionalmuseen (Kurator Dr. Matthias Harder) realisiert wird.
Fotos © Gerhard Haug