I follow rivers
Fotografien von Göran Gnaudschun
In seiner jüngsten Arbeit „I follow rivers“ (seit 2015) richtet Göran Gnaudschun den Blick auf das eigene Dasein, stellt sich den universellen Fragen: Wo stehe ich? Wie kam ich an diesen Punkt des Lebens? In welcher Form ist die Vergangenheit in der Gegenwart aufgehoben? Die sehr persönlichen Aufnahmen sind visuelle Entsprechungen eines inneren Zustandes, der von Abschied und Neubeginn geprägt ist: „In offener Landschaft, ohne Kompass und Richtung, sollte man Flüssen folgen“, so ein Hinweis des Künstlers auf den Titel. Gnaudschun beschäftigen die Wege, die sich aufzeigen, wenn Finsternis das eigene Lebensgelände unpassierbar macht, es einer Neuorientierung bedarf. Er sieht sich selbst als Fährtenleser, sucht Spuren, geht ihnen nach und schafft den Abgleich seiner Innenwelt mit den Bildern der Außenwelt.
Göran Gnaudschun (*1971 in Potsdam) studierte 1994 bis 2003 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Timm Rautert künstlerische Fotografie und Bildende Kunst. Von 2016 bis 2017 erhielt er das Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom und 2018 den Brandenburgischen Kunstpreis. Seitdem lehrt er an der Ostkreuzschule für Fotografie Berlin.
Fotos © Gerhard Haug