Grossgörschen 35 – Aufbruch zur Kunststadt Berlin 1964
Ab dem 6. Juni 2014 zeigt das HAUS am KLEISTPARK in Kooperation mit der Kunststiftung Poll die Ausstellung „Großgörschen 35“, kuratiert von Dr. Eckhart Gillen.
Vor 50 Jahren begann die Ausstellungsgemeinschaft „Großgörschen 35“ in der gleichnamigen Strasse des Berliner Bezirks Schöneberg ihre fast vier Jahre dauernde Ausstellungstätigkeit. Sie gilt als erste Künstlergalerie nach 1945 in Deutschland, aus der viele heute bekannte Künstler hervorgegangen sind.
Gezeigt werden Arbeiten von Ulrich Baehr, Jürgen Burggaller, Hans-Jürgen Diehl, Leiv Warren Donnan, Hans Georg Dornhege, Eduard Franoszek, K.H. Hödicke, Franz Rudolf Knubel, Reinhard Lange, Markus Lüpertz, Dieter Opper, Wolfgang Petrick, Peter Sorge, Arnulf Spengler, Lambert Maria Wintersberger, Jürgen Zeller und als Gäste Edwin Dickman, Eberhard Franke und Bernd Koberling.
Den Kern der Ausstellung bilden Werke der genannten 19 Künstler aus den Jahren 1964/65. Tondokumente, Filme, Fotografien und Plakate aus den Jahren 1964 bis 1968 dokumentieren darüber hinaus die Strukturen der Künstlergalerie und erinnern an die Stimmung jener Aufbruchsjahre in der Mauerstadt West-Berlin.
„Großgörschen 35“ war drei Jahre nach dem Mauerbau das Laboratorium einer neuen figurativen Kunst, welche das Informel ablösen und von hier aus die westdeutsche Kunst bis weit in die 1980er Jahre hinein (Stichwort „Neuer Realismus“, „Neue Wilde“) maßgeblich prägen sollte. Hier wurde die Idee der Produzentengalerie geboren. Wenn Berlin heute international als wichtiger Ort zeitgenössischer Kunst angesehen wird, der Künstler_innen aus aller Welt anzieht, dann begann diese Entwicklung mit der Arbeit der Ausstellungsgemeinschaft „Großgörschen 35“.
Das Projekt wurde durch die freundliche Unterstützung der Stiftung deutsche Klassenlotterie Berlin ermöglicht.
Fotos © Gerhard Haug