Final Walk
Fotografie von Sabine von Breunig
2014 jährt sich der Abzug der Alliierten Truppen aus Deutschland zum zwanzigsten Mal. Die Fotografin Sabine von Breunig, Meisterschülerin von Arno Fischer, zeigt in der Ausstellung „Final Walk“ was von den Machtzentren des Kalten Krieges am Ende übrig blieb. Sie hat sowohl hinter Mauern und Stacheldraht in der Sperrzone Zossen/Wünsdorf, dem früheren Oberkommando der russischen Streitkräfte in Deutschland, als auch den Kehraus im ehemaligen Berliner Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in der Clayallee fotografiert. Rund fünfzig dieser Fotografien aus den Jahren 2010–2013 werden in der umfangreichen Ausstellung in der Galerie im Rathaus Tempelhof gezeigt.
Sabine von Breunig geht in ihren Arbeiten über den rein dokumentarischen Blick hinaus. Ihre Fotografien lassen die Atmosphäre der dargestellten Räume spüren und beeindrucken durch den künstlerischen Blick, den subtilen Umgang mit Licht und die nahezu abstrakt anmutenden Kompositionen aus Farbe und Struktur.
Matthias Flügge schrieb in einem Essay über die Arbeit von Sabine von Breunig: „Es sind Bilder entstanden, die uns durch Räume führen, von deren Existenz die wenigsten wissen. Geschichte wird visuell erfahrbar. Die Bilder zeigen Vergangenes und sind doch reale Gegenwart, ein eindringlicher Essay über die Erinnerung und das Vergessen.“
Das Buch „Geisterstadt“ mit Bildern aus der Sperrzone Zossen/Wünsdorf ist in der Edition Braus erschienen. Es wurde vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Fotobuchpreis 2014 nominiert. Zur Ausstellung erscheint ein weiterer Bildband mit den in der Ausstellung vertretenen Fotografien.
Fotos © Gerhard Haug