Familienväter – Familienmütter
Fotografien von Verena Jaekel
Patchwork-Familien, junge Väter, Elternschaft in höherem Lebensalter, gleichgeschlechtliche Elternpaare – wie leben Familien heute? Intention der Fotografin Verena Jaekel ist es, die Diversität zeitgenössischer Familienkonstellationen sichtbar zu machen und begleitende kulturelle wie soziale Faktoren visuell zu erkunden. In dieser Ausstellung stellt die Künstlerin ihre neuesten Arbeiten zum Thema Familie vor.
In der aktuellen Portraitserie „Familienväter – Familienmütter“ stellt Verena Jaekel Männer und Frauen vor, die erst später in ihrem Leben Väter oder Mütter geworden sind. Die Künstlerin hat diese Arbeit deutschlandweit fotografiert und stellt sie nun erstmalig aus. Dieser Serie stellt Verena Jaekel Auszüge aus dem Langzeitprojekts „Junge Väter“ (seit 2007 fortlaufend) gegenüber, mit der sie bisher beinahe unsichtbare jungen Väter ins Blickfeld rückt. Das Spektrum der Ausstellung wird durch die Serie „Neue Familienportraits – New Family Portraits“ (2005–2006) erweitert, die auf das Thema gleichgeschlechtliche Elternpaare fokussiert. Zu dieser Arbeit werden Videointerviews gezeigt. Die Interviews führte Lisa Malich.
Mit „Familiengeschichten - Family Histories“ gibt die Künstlerin einen ersten Einblick in ihr neuestes Projekt, an dem sie seit 2012 arbeitet. Hier portraitiert die Künstlerin Familien in ihrem Zuhause in der von ihnen gewählten Konstellation.
Im digitalen Zeitalter ist es eine Besonderheit, dass die Künstlerin mit einer analogen Großformatkamera und ausschließlich bei Tagesslicht arbeitet. Der daraus resultierende langsame Arbeitsprozess schafft eine konzentrierte, intensive Situation zwischen Fotografin und Portraitierten. Zugleich erhält das fotografische Moment eine besondere Aufmerksamkeit.
Verena Jaekel (*1980) realisierte seit ihrem Studienabschluss in Fotodesign am Lette-Verein Berlin zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Ihre Arbeit zu Themen wie Migration, Religion, Gender und Familie wurde durch Stipendien und Förderungen ausgezeichnet, hier sind beispielsweise der Dokumentarfotografie Preis der Wüstenrot-Stiftung oder Kooperationen mit dem Goethe-Institut zu nennen. Lange Auslandsaufenthalte, u.a. in den USA, Indien, Chile, Schottland und Pakistan haben die Sicht der Künstlerin auf die Welt geprägt. Die Werke von Verena Jaekel sind in namhaften Sammlungen wie der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang in Essen oder der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie in Berlin vertreten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der mit freundlicher Unterstützung der Wüstenrot-Stiftung realisiert wurde.
Fotos © Gerhard Haug