A Strange World – Installationen, Collagenbilder und Zeichnungen
Mona Hakimi-Schüler
Mona Hakimi-Schüler (*1977 in Teheran, Iran) hat als Kind in ihrer iranischen Heimat die islamische Revolution von 1979 und den Iran-Irak Krieg von 1980 bis 1988 erlebt. Seit 2000 lebt sie in Deutschland. Die Künstlerin bearbeitet in ihrem Werk kulturelle und politische Themen aus der iranischen Lebenswelt, dabei findet die Rolle der Frau in islamischen Kulturkreisen besondere Beachtung. Eine wesentliche ästhetische Inspirationsquelle ist die uralte persische Kultur, die dem Werk von Mona Hakimi-Schüler seine poetischen Dimensionen verleiht.
In der Galerie im Rathaus Tempelhof zeigt die Künstlerin ihre Werkgruppen „Head in clouds“ (2014–2015), „Dreaming the past“ (2012–2013) und „Stories I live by“ (2010–2012). Im Fokus der ausgestellten Arbeiten stehen die scheinbar märchenhaft erdachten Geschichten, die im Prozess der Kombination aus Träumen und persönlichen Erinnerungen der Künstlerin mit der heute öffentlich erfahrbaren Realität des Iran entstehen.
So auch in der Installation „Head in clouds“, in der sich die Dimensionen von Malerei und Skulptur verbinden. Zwischen Löwe und Sonne, die bis zur islamischen Revolution von 1979 als traditionelle Symbole der persischen Nation galten, sind zeitgenössische Straßenszenen aus Teheran zu erkennen, die Bezug auf das aktuelle politische Geschehen nehmen. Mona Hakimi-Schüler schafft hier unter Verwendung traditioneller iranischer Symbolik eine Traumwelt, in der sich Imagination, erinnerte Vergangenheit und wahrgenommene Gegenwart integrieren.
Mona Hakimi-Schüler kam nach einem abgeschlossenen Studium der Physik im Jahr 2000 nach Deutschland, wo sie Kunst studierte und seitdem lebt. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen, Auszeichnungen durch Preise und Stipendien sowie der Ankauf ihrer Werke für namhafte Sammlungen zeugen von der Bedeutung ihres künstlerischen Werks.
Fotos © Gerhard Haug