Marianne Werefkin Preis 2015
Die nominierten Künstlerinnen
Der Marianne Werefkin Preis des Vereins der Berliner Künstlerinnen geht in diesem Jahr an Isa Melsheimer. Die Verleihung der mit 5000 Euro dotierten Auszeichnung wird am 25. Juni 2015 im Rahmen der Ausstellungseröffnung im Haus am Kleistpark stattfinden.
Die Ausstellung stellt nicht nur die Preisträgerin Isa Melsheimer (*1968 in Neuss) mit ihren umfassenden Raumerkundungen aus naturnahen und architektonisch modellhaften Inszenierungen vor. Sie zeigt auch aktuelle Ausschnitte aus dem Schaffen von zwei weiteren Nominierten, der Malerin Ina Bierstedt (*1965 in Salzwedel) und der Zeichnerin und Graphikerin Hanna Hennenkemper (*1974 in Flensburg). Alle drei Künstlerinnen leben in Berlin.
Kein übergreifendes Thema, sondern ein Einblick in das jeweilige Oeuvre wird die individuellen künstlerischen Positionen zusammenführen. Zeichnung, Malerei, Bildhauerei und Installation lenken den Blick auf Natur, Außen und Innen und damit verbundene Erfahrungsräume sowie auf umfassende Perspektiven urbaner und naturnaher Kulturräume und damit verwobener zivilisatorischer Prozesse. Der Mensch ist in allen Werken abwesend. Protagonisten sind hybride Strukturen und Objekte, in denen Spuren dieser Welt ablesbar sind. In jedem Werk, jedem Medium zeigt sich ein umfassendes künstlerisches Potential, das umfängliche Lesarten anbietet und die Welt auf seine Weise erkundet.
„Isa Melsheimer ist eine behutsame und poetische Geschichtenerzählerin. Ihre Arbeiten bauen auf gründlichen Recherchen zur Architektur- und Stadtgeschichte auf, beziehen sich gleichermaßen aber auch auf Literatur und Film. In ihrem Kosmos ist alles mit allem verwoben. Sie befasst sich mit konkreten Bauten der Moderne und der Postmoderne, interessiert sich für Formen und Konstruktionsweisen, zum Beispiel von Beton-Architektur, fragt aber immer auch nach den Ideen, die dahinter stehen“, schreibt die die Juryvorsitzende, Dr. Stefanie Heckmann (Berlinische Galerie) in ihrem Statement zur Juryentscheidung.
Ohne Pathos und doch von eigentümlicher Melancholie zeigt sich die höchst differenzierte Malerei von Ina Bierstedt mit ihren Reflexionen zu Natur, Architektur Raum und Erinnerung – poetische Versatzstücke mit ganz eigenem Zauber.
Ganz von dieser Welt und mit zielgerichteter Präzision detailgenau fragend zu Papier gebracht oder in andere Sphären überführt, präsentieren sich die alltäglichen Objekte, die Hanna Hennenkemper mit Akribie und detailfreudiger Leidenschaft zeichnet, druckt oder in überlagernden Schichten durchdringt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Schirmherrin der Ausstellung ist Ulla Pietzsch
Eine Kooperation mit dem Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V.
photos © Gerhard Haug