Begegnungen in Ateliers – Portraitfotografien und Übermalungen DDR 1986–1987
Karin Wieckhorst
Im Kontext der Ausstellung „Geschlossene Gesellschaft – Künstlerische Fotografie in der DDR 1949–1989“ in der Berlinischen Galerie.
Seit 1985 gab es in Leipzig die von Judy Lybke geführte Galerie EIGEN+ART. Die Fotografin Karin Wieckhorst bekam durch die Galerie Zugang zu aktuellen und bis dahin in der DDR ungewöhnlichen Kunstereignissen. Sie begann, mit ihrer Kamera Projekte junger Künstler_innen zu begleiten.
Mitte der achtziger Jahre besuchte Karin Wieckhorst mit dem Kunsthistoriker Christoph Tannert viele Ateliers nicht angepasster Künstlerinnen und Künstler in der DDR. In der Folge entstanden 26 Fotoporträts junger Künstler_innen, die von den jeweils Portraitierten übermalt oder collagiert wurden. Ein Teil dieser Arbeiten, in denen u.a. Neo Rauch, Hartwig Ebersbach und Angela Hampel vertreten sind, werden nun erneut präsentiert und erlauben einen Einblick in die damalige Kunstszene der DDR.
Karin Wieckhorst (*1942 in Holzhausen) wurde als Tiefdruckretuscheurin ausgebildet und studierte später Fotografie an der HGB Leipzig. Mehr als 40 Jahre arbeitete sie als Fotografin am Museum für Völkerkunde in Leipzig. Parallel dazu verfolgte sie zahlreiche eigene fotografische Projekte, die sie in Büchern veröffentlichte und in zahlreichen Ausstellungen zeigte.
Fotos © Gerhard Haug