Jetzt, Berlin – Ein fotografisches Essay
Maria Sewcz
Maria Sewcz setzt sich in dem Ausstellungsprojekt „Jetzt, Berlin“ im engeren Sinne mit dem Thema Stadt auseinander. Urbanität, das Spannungsverhältnis von Gebautem, Gewachsenem und Gelebtem stehen im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Zugleich geht es der Künstlerin um die fotografische Transformation ihres persönlichen Erlebens. „Jetzt“ beschreibt den Zeitraum der fotografischen Auseinandersetzung mit dieser Arbeit – welcher im Moment der Ausarbeitung jedoch bereits vergangen ist.
Nach einem Studienjahr in der Villa Massimo in Rom kehrte Maria Sewcz 2012 nach Berlin zurück. Das war für die Künstlerin der Zeitpunkt, Berlin als Stadt permanenter Veränderung neu zu hinterfragen. Der provisorische Charakter der Stadt forderte sie dazu heraus, die Stadt neu zu sehen und die im Zustand des Übergangs erfahrbaren Zeitebenen sichtbar werden zu lassen.
Bei Ihren Stadtgängen suchte Maria Sewcz bewusst Orte auf, an denen Veränderungen stattfinden. Die dabei entstandenen, auch als Einzelbild aussagekräftigen Fotografien verdichten sich in der Zusammenstellung zu einem Essay. Fragmenten gleich fallen die Bilder ins Auge und ergeben zugleich in ihrer ausgewählten Gesamtheit eine erweiterte Bedeutung. Ein Versuch, die Komplexität der Welt im Umfeld der Zeit zu verstehen.
Maria Sewcz (*1960 in Schwerin) studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Arno Fischer und schloss als Meisterschülerin von Timm Rautert ab. Bekannt wurde sie bereits in frühen Jahren durch ihr fotografisches Projekt „inter esse“ (Berlin 1985–87).
Die Künstlerin hat namhafte Auszeichnungen erhalten, darunter den Hannah-Höch-Förderpreis des Landes Berlin und das Stipendium der deutschen Akademie in Rom.
Ihre Werke sind in bedeutenden Sammlungen wie der Photography Collection, LACMA, Los Angeles, der Sammlung der DZ BANK, Frankfurt am Main oder der Fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie vertreten.