Noontide
Mirjana Vrbaški
In der Ausstellungsinstallation "Noontide" verwebt Mirjana Vrbaški drei neue Werkgruppen. Die Künstlerin kombiniert vieldeutig zu lesende Fotografien von Tänzerinnen mit archetypisch anmutenden Waldszenen. Videoaufnahmen von seltsam vertrauten Naturszenen geben dem Gewohnten eine hintergründige Dimension.
Ausgehend von den vielfältigen Mythologien um den Topos Mittagszeit – als Momente im Spektrum zwischen Weltlichkeit und Transzendenz, Fülle und Leere, Energie und Lethargie - blickt Vrbaški auf den Zenit des Tages, um so auf das mehrdeutige Moment der Transformation anzuspielen. Ein einzelnes, ikonengleiches Frauenportrait, das in seiner Klarheit und formalen Strenge in den Bann zieht, steht als Kontrapunkt einer visuellen Sequenz aus rätselhaft verschlungen wirkenden Landschaftsaufnahmen und –videos gegenüber. Zudem zeigt Vrbaški erstmals Arbeiten aus der neuen Werkgruppe „The Practice“, die Tänzerinnen in Momenten des Übergangs zeigen. Im Zusammenklang erzeugen die gezeigten Arbeiten einen eigenen poetischen Raum. Es entsteht ein ästhetisches Spannungsfeld, das Voraussetzung für Veränderung ist.
Mit „Noontide“ führt die Künstlerin ihre vorangegangene Arbeit „Odd Time“ fort. Die gleichnamige Monografie wurde 2021 von The Guardian als eines der besten Fotobücher des Jahres aufgeführt. Jetzt hat Vrbaški die Komfortzone ihrer bisherigen künstlerischen Praxis verlassen. Sie erweitert ihr Spektrum um Videoarbeiten und neue Formen der künstlerischen Präsentation.