angeordnet
Malerei, Zeichnung, Objekte
Neue Mitglieder des Frauenmuseums Berlin stellen aus: Kerstin Hille, Annette Küchenmeister, Uschi Niehaus, Roswitha Paetel, Annette Selle, Regina Weiss
Laut Wörterbuch hat der Begriff „anordnen“ im Wesentlichen zwei Bedeutungen: Zuerst genannt wird das Synonym „befehlen“/„bestimmen“/„Order geben“, also ein durch eine Autorität gerechtfertigtes Handeln. Das zweite Bedeutungsfeld hingegen beschreibt eine gestalterisch-ordnende Tätigkeit, hier sind „strukturieren“/„gliedern“ oder „in eine Reihenfolge bringen“ Alternativ-Begriffe.
Als Ausstellungstitel haben wir den Begriff „angeordnet“ genau wegen dieses Oszillierens zwischen den genannten Bedeutungen gewählt: Der Ausstellungsort, Rathaus und Bürgeramt, repräsentiert die erstgenannte Bedeutung, hier werden Termine gesetzt, Bedingungen gestellt, Unterlagen verlangt.
In diesem vorrangig administrativen Vorgängen gewidmeten Gebäude ist jedoch eine nicht unerhebliche Fläche von Anfang an für Kultur und speziell für Ausstellungen vorgesehen, und in diesem Galerieraum im Rathaus werden dementsprechend auch andere Dinge „angeordnet“, Kunst eben. Ist das Thema dieser Ausstellung also pointiert formuliert „Künstlerische Freiheit versus bürokratische Zwänge“?
Die Arbeiten der sechs hier ausstellenden Künstlerinnen lassen sich nicht so leicht auf einen Punkt bringen. Gemeinsam ist ihnen eher ein administratives Merkmal: alle sechs sind im Jahr 2013 Mitglied des Frauenmuseums Berlin geworden. Zeichnung, Malerei, Installationen und Interventionen sind zu entdecken.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen
Fotos © Gerhard Haug