Junimond
Fotografien von Anna Lehmann-Brauns
Das Haus am Kleistpark präsentiert mit dieser Ausstellung einen Einblick in die verschiedenen, über die letzten Jahre entstandenen Werkreihen von Anna Lehmann-Brauns. Die Künstlerin arbeitet mit dem Medium Fotografie und thematisiert in ihren bühnenhaften, fotografischen Kompositionen eigene Erinnerungen und relevante Fragestellungen ihrer Generation.
Zu sehen sind u.a. als Raummodell konstruierte Reminiszenzen an die eigene Kindheit in Zeiten der Studentenbewegung, sowie Arbeiten über metropolitane Clubs, Hotels und Kinos der Nullerjahre, bis hin zu ihren neuesten Fotografien, die 2020 während eines Kulturaustauschstipendiums in Istanbul entstanden sind. Im Zusammenklang der gezeigten Arbeiten zeigt sich, dass das Ganze mehr bedeutet als die Summe seiner Teile. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Anna Lehmann-Brauns mit dem Topos Raum als Ort der subjektiven und kollektiven Erinnerung. Nicht die Dokumentation von Orten oder Szenerien, sondern das Einfangen von Stimmungen und Zustandsbeschreibungen stehen dabei im Fokus. In der Balance zwischen Abbildung von konkreter Örtlichkeit und surrealem Raum ermöglicht Anna Lehmann-Brauns dem Publikum, mit eigenen Narrationen anzudocken. Obwohl der Mensch in ihren großformatigen und fragmenthaften Fotografien fast immer unsichtbar ist, sprechen die Bilder in imaginären Spuren von nichts mehr als seiner Existenz.
Anna Lehmann-Brauns,*1967 in Berlin, studierte Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Joachim Brohm. Seit dem Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeit hat sie zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland realisiert und wurde vielfach durch Preise und Stipendien ausgezeichnet.
„Junimond“ von Anna Lehmann-Brauns. Filmische Einführung mit der Künstlerin Anna Lehmann-Brauns und Dr. Matthias Harder, 6:14 Minuten. Film von Shai Levy und Polina Georgescu.